Drei Fragen an Hans Jürgen Heinecke
Organisationen müssen sich angesichts vielfältiger Krisen rasch und gründlich wandeln. Doch wie gelingt das unter hohem Zeit- und Handlungsdruck? Das Buch Organisationen hacken schlägt eine neue Perspektive vor. In der Serie »Drei Fragen an ...« reden wir mit den Autor:innen.
Was gefällt dir an dem Buch, Hans Jürgen?
Die Vielfalt der Hacks natürlich. Da werden Organisationen ordentlich durcheinandergeschüttelt und irritiert. Organisationen verlassen ungern ihre Trampelpfade der Gewohnheiten, um sich auf Neues und auf Veränderungen einzulassen. Irritationen sind dafür ein probates Hilfsmittel und die Hacks im Buch ein wunderbares Irritationsportfolio. Zudem gefällt mir die Unterschiedlichkeit der Hacks. Sie ermöglichen es, Organisationen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu entwickeln. Diese Polyfokalität ist für mich eine unverzichtbare Grundhaltung für Organisationsentwickler:innen und das Buch dafür eine gelungene Anleitung.
Was hast du beim Schreiben gelernt?
Die Form des Dialogs hat mich fasziniert. Der schriftliche Austausch erzwingt eine intensive Auseinandersetzung mit den Argumenten, Anmerkungen und Nachfragen des Gesprächspartners. Der im Gezwitscher des social media Umfelds übliche »Download and Response Modus« ohne qualitative Resonanzerwartung funktioniert einfach nicht. Konzentration und Fokussierung sind erforderlich und das hat der Qualität gutgetan und es hat am Ende auch Spaß gemacht.
Was hackst du als nächstes?
Die weit verbreitete Bräsigkeit von Strategieprozessen in Organisationen nehme ich mir als nächstes vor. Allzu häufig sind das sinnentleerte Rituale, die keinen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit der Organisation leisten. »Sometime they’ll give a war and nobody will come.« (Carl Sandburg) So gesehen ist es gut, dass man die Ergebnisse vor den Mitarbeitenden versteckt. Dabei wäre der Energie doch erforderlich, um die Strategie umzusetzen. Eine partizipative Strategieentwicklung – das wär’s.