Drei Fragen an Almut Rademacher
Organisationen müssen sich angesichts vielfältiger Krisen rasch und gründlich wandeln. Doch wie gelingt das unter hohem Zeit- und Handlungsdruck? Das Buch Organisationen hacken schlägt eine neue Perspektive vor. In der Serie »Drei Fragen an ...« reden wir mit den Autor:innen.
Was gefällt dir an dem Buch, Almut?
Das Buch gefällt mir aus vielen verschiedenen Gründen und auf mehreren Ebenen. Grundsätzlich finde ich die Idee, Organisationen zu hacken, also anders und neu zu denken, großartig. Wir müssen Strukturen neu leben, neu lernen, neu erarbeiten, damit wir nicht in den gleichen Wegen gehen und uns für die Zukunft gut aufstellen. Das Buch ist eine Schatzkiste voll mit inspirierenden, alltagstauglichen und klugen Beispielen und Anregungen geworden, die dabei helfen, mutig neue Wege für unsere gesamte Gesellschaft zu finden. Und das ist dringend nötig!
Was hast du beim Schreiben gelernt?
Sich Zeit nehmen zu können, zu zweit in Ruhe in den Austausch über das eigene Arbeiten gehen zu dürfen, habe ich als große Bereicherung wahrgenommen. Man bekommt direktes Feedback und Rückfragen, aber der Text entsteht gemeinsam auf einem weißen Blatt Papier. Das ist eine tolle Art zu arbeiten! Mir ist beim Schreiben bewusst geworden, dass manchmal schon kleine Veränderungen ausreichen, um die Wege in neue Bahnen zu lenken, um echten Wandel zu ermöglichen. Mich hat es ermutigt dranzubleiben!
Was hackst du als nächstes?
Als nächstes hacke ich die Art, wie wir in der Gesellschaft Konflikte oder große gesamtgesellschaftliche Probleme lösen. Mich hat vor einigen Jahren eine Idee von Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts, sehr beeindruckt. Er spricht davon, dass wir Transformative Allianzen brauchen, um die Herausforderungen der Zukunft schneller lösen zu können. Dabei geht er davon aus, dass wir unterschiedliche, gerade auch kontroverse Stakeholder eines Themas an einen Tisch holen sollten und diese dann gemeinsam die Lösung der Herausforderung erarbeiten. Dieses Prinzip halte ich für eine gewinnbringende Idee. Man nimmt die betroffenen Menschen in die Verantwortung, sich nicht nur zu beschweren, sondern auch aktiv in die Problemlösung einzusteigen. Wie ein solcher Prozess umgesetzt werden kann und worauf man dabei achten muss, werde ich in den kommenden Jahren im Rahmen einiger Projekte in unserer Region weiter erarbeiten.